Auch die Jugendfeuerwehr Mühlhausen ist von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Die hochmotivierten Jungen und Mädchen waren sehr traurig, als die Absage der Übungen bis auf weiteres verkündet wurde. Grund dafür: Auch im Bereich der Feuerwehren soll eine mögliche Ausbreitung des Virus verhindert werden – zählen doch gerade auch die Feuerwehren zur kritischen Infrastruktur. Allerdings übt man im Bereich der Jugendfeuerwehr nun weiter – und zwar online mittels Videokonferenzen.

„Ich war schon traurig und enttäuscht, als die Übungsabsage kam – zumal man ja auch nicht weiß, wann wir wieder üben dürfen. In der Zeit kann man ja nun leider gar nichts Neues in Sachen Feuerwehr lernen.“, äußerte sich die Jugendliche Melanie Klug. „Leider sieht man auch die Freunde aus der Jugendfeuerwehr erstmal nicht – das ist schon sehr schade. Allerdings ist der Virus durchaus gefährlich und daher habe ich Verständnis für die Absage der Übungen.“

„Von einigen Eltern wurde uns zugetragen, dass die Jugendlichen Ablenkung suchen – daheim fällt die Decke auf den Kopf und eine aktive Ablenkung zum Schulstoff gibt es aktuell fast nicht.“, beurteilt Jugendwart Sandro Herold die aktuelle Situation. „Wir haben uns daher Gedanken gemacht, wie wir in der aktuellen Zeit der Ausgangsbeschränkung einen Übungsdienst gestalten können und sind auf der Suche nach einem passenden Theoriethema und der passenden Software schnell fündig geworden.“, führt Jugendwart Tobias Hartmann fort.

So hat sich dann am 21.04.2020 ein Großteil der Jugendlichen zur ersten Onlineübung in der Geschichte der JF Mühlhausen in einem virtuellen Raum zusammen gefunden. Nachdem die Technik bereits am Vorabend getestet wurde, konnte man einwandfrei in die Übung „Löschangriff“ starten. Die Jugendwarte führten mittels einer Präsentation durch den virtuellen Ablauf eines Einsatzes. Durch die interaktive Darstellung wurde sehr kurzweilig erklärt, welche Aufgaben durch welchen Trupp zu erledigen sind und welche Befehle dabei abzugeben sind. Mittels eines anschließenden Quiz konnten die Jugendlichen dann auch noch selbst das erlernte Wissen prüfen.

In der abschließenden Feedbackrunde zeigten sich die Jugendlichen und Jugendwarte begeistert – eine solche Form der Übung ist durchaus geeignet, die aktuelle Situation zu überbrücken und das Erlernte kann dann – wenn es wieder los geht - direkt in der Praxis angewendet werden. Weitere Übungen sind somit schon in der Planung.

„Am Anfang war ich echt skeptisch, ob das alles so funktioniert. Mit der Schule hatte eine Videokonferenz gar nicht geklappt – umso überraschter und erfreut war ich, dass es mit der Feuerwehr ohne Schwierigkeiten gelungen ist. Das Thema war gut aufbereitet. Wenn auch nicht praktisch geübt werden kann – so hat es doch wirklich Spaß gemacht!“, äußerte sich das Jugendmitglied Gregor Schmid nach der Übung.

Auch die Feuerwehrführung ist froh über eine solche Form der Weiterbildung. „Es ist doch gerade für unsere Jugendabteilung wichtig, dass sie in dieser Zeit zusammen hält und auf diesem Weg miteinander übt und so das Wissen rund um die Feuerwehr frisch hält.“, meint die zweite Kommandantin, Verena Golling. Genauso begeistert ist auch der 1. Vorsitzende Christian Dietrich: „Ein großes Lob an unsere beiden Jugendwarte möchte ich im Namen der gesamten Vorstandschaft aussprechen. Als ich erfuhr, dass die  Jugendübung zu COVID19 Zeiten online durchgeführt wird, war ich gleich angetan. Umso mehr hat es mich auf gefreut, dass die Kids das Angebot angenommen haben. Das zeigt, dass auch die Jugendfeuerwehr in diesen Zeiten zusammensteht und das Bestmögliche aus der Situation macht.“

Am Ende waren sich auch die Jugendlichen in einer Sache einig: Sind die praktischen Übungen wieder erlaubt, so will man endlich wieder die Feuerwehrausrüstung in die Hand nehmen und die Uniform anziehen – und nicht nur virtuell löschen.

 

Tobias Hartmann und Sandro Herold moderierten die 1. Online-Jugendübung. Melanie Klug stellte dazu eine Frage.

 

Hinweis: Selbstverständlich wurden alle hier genannten Stimmen nicht persönlich, sondern über die digitalen Medien eingeholt.